Mau; Lux; Westheuser, Triggerpunkte

Zentrale Argumentation / Zitate

Das Buch Triggerpunkte bietet eine sehr gute Analyse aktueller gesellschaftspolitischer Verhältnisse – gerade weil es üblichen Mustern der Beobachtung und Interpretation von politischen Dynamiken nicht unmittelbar folgt, sondern detailliert ihre Natur untersucht. Die Konzepte der Triggerpunkte, des Affektes und der Polarisierungsunternehmer helfen, den nicht immer belegbaren Eindruck einer zunehmenden Polarisierung und Dynamisierung des politischen Diskurses analytisch besser zu erfassen. Konflikte rund um Klimaschutz und grüner Transformation werden als Heute-Morgen-Ungleichheitsarena systematisch beschrieben.

Triggerpunkte sind neuralgische Stellen, an denen besonders aufgeladene Konflikte aktiviert werden. Wir arbeiten heraus, dass das Auftreten starker Pro- und Kontra-Reaktionen an typische Beweggründe geknüpft ist, wozu etwa wahrgenommene Ungleichbehandlungen, Normalitätsverstöße, Entgrenzungsbefürchtungen und Verhaltenszumutungen gehören.

Seite 27

Auseinandersetzungen sind zwar strukturell angelegt; ob und wie sie ausgetragen werden, entscheidet sich aber am Handeln politischer Akteure. Soziale Konflikte sind nie einfach da, sie werden gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert. Politisierung erscheint aus dieser Perspektive nicht als Folge polarisierter Einstellungen in der Bevölkerung, sondern im Gegenteil als deren Erzeuger.

Seite 393
Ausführliche Quellenangabe
Mau, Steffen; Lux, Thomas; Westheuser, Linus: Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2023.
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